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8 de março de 2014

"A mulher na Alemanha" - Parte III

Olá, queridos leitores e leitoras, como parte das comemorações do "Dia Internacional da Mulher", convidei algumas mulheres para escreverem livremente sobre o tema "A mulher na Alemanha". O resultado está aqui: dois textos de brasileiras vivendo na Alemanha e um texto de uma alemã (em alemão e sem tradução para o público com alemão mais avançado).

Que neste dia nós reflitamos sobre os direitos já conquistados e o que ainda falta para que haja igualdade entre os sexos.

Para ler a parte I (em português), clique aqui.
Para ler a parte II (em português), clique aqui.

8. März - Weltfrauentag

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Wie stehts eigentlich um uns DeutschInnen?

Von Elisabeth S.  (4.3.2014)


Brasilianerinnen, Schwedinnen, Australierinnen, Amerikanerinnen, Afrikanerinnen, Asiatinnen….für alle haben wir ein ‚Innen‘ außer für uns selbst. Warum eigentlich? Sobald es zu Berufs- oder Statusbezeichnungen kommt, grenzen wir wieder klar das weibliche Geschlecht ab: Ärztin, Migrantin und für ‚Hausfrau‘ gibt’s schon gar nicht offiziell das männliches Geschlecht im Deutschen. 

Wie steht es dann eigentlich um unsere ‚Emanzipation‘? Ist das, was ‚Emanzipation‘ ist wirklich, was alle Frauen in Deutschland anstreben?

Wird der Status der Frau im Ländervergleich dargestellt, geht es meistens um Gewalt an Frauen oder um das, was wir für ‚Emanzipation‘ halten: wieviele Frauen haben (Spitzen)positionen? Daher werden hier mit Absicht nicht die Durschnittszahlen für Gewalt an Frauen in Deutschland denen in Brasilien gegenübergestellt bzw. die Zahlen für erwerbstätige Frauen im gebährfähigen Alter.  

Nein, ich möchte für Ansichten bezüglich der Rolle der Frau in Brasilien und Deutschland ein anderes Beispiel heranziehen: 
Mein brasilianischer Freund und ich sind bei einem befreundeten deutschen Ehepaar eingeladen. Die beiden haben zwei kleine Kinder. Wir gehen spazieren, die Kinder quengeln etwas und wollen beide bei Mama sein. Mama hat aber gleichzeitig noch eine große Tasche über die Schulter gehängt, der Inhalt natürlich all das, was die Familie unterwegs brauchen könnte. Kurzerhand bürdet sie sich Kinder und Tasche auf. Als mein Freund und ich ein paar Schritte zurückfallen, tuschelt er mir zu: „Warum trägt ihr Mann denn jetzt nicht zumindest mal diese Tasche?“ Dieser läuft fröhlich mit und erzählt uns, wie er sein tägliches Fitnessprogramm mit ausgedehntem Joggen und Radfahren durchzieht. 

Das trifft genau den Punkt, wo mir in der Tat wirklich ein Unterschied in unserer Beziehung zu Deutschen aufgefallen ist: Mein brasilianischer Freund will mir oft etwas abnehmen, besonders beim Tragen aber durchaus auch andere Tätigkeiten , die auch nur wenig Kraft abverlangen. Anfangs lehnte ich ab, weil ich keine Prinzessin sein wollte. Ich bin doch zur Unabhängigkeit erzogen? Ich sollte mir ja doch wohl selber helfen können? Inzwischen lasse ich es zu, auch wenn es sich in mir manchmal noch sträubt, denn ich merke, dass er lieber schwer für mich trägt als da in seiner Rolle abgelehnt zu werden.

Ja und nun doch noch zur Gewalt gegen Frauen.  Sind die Länderunterschiede da wirklich so groß? "Gewalt gegen Frauen ist ein globales Gesundheitsproblem von epidemischem Ausmaß", so das Fazit der Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Margaret Chan zu Ergebnissen einer WHO Studie im vergangenen Jahr über das Außmass an Gewalt gegen Frauen. 35% aller Frauen weltweit werden Opfer von Gewalt, laut der Studie. Damit hat sie recht, denn wir denken oft, dass Gewalt an Frauen, bzw. umgekehrt Emanzipation, mit Fortschritt zu tun hat. 


In der EU sehen die Zahlen ganz ähnlich aus wie global: Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) hat Frauen in allen 28 EU-Mitgliedsstaaten befragt. Jede dritte befragte Frau (33 Prozent) hat seit ihrem 15. Lebensjahr schon einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren, laut der Studie, passend in dieser Woche veröffentlicht. 

In der Tat nehmen Länder, die wir oftmals sozial und rechtlich für besonders fortschrittlich betrachten, traurige Spitzenplätze sein. Die höchsten Gewaltraten gibt es in Dänemark (52 Prozent), Finnland (47 Prozent) und Schweden (46 Prozent). Deutschland entspricht mit 35 Prozent dem globalen Durchschnitt.
Andere Tendenzen zur Rolle von Mann und Frau in verschiedenen Ländern können schwer pauschal einem Land zugeordent werden. Solche Tendenzen und Rollenbilder sind oft auch der sozialen Klasse angehörig, oftmals mehr als dem Herkunftsland.

Eines haben wir hier aber sicher mit Brasilien gemeinsam: Frauen an der Spitze! Angela Markel und Dilma Rousseff vermitteln auch nicht den Eindruck, dass sie sich davon so schnell von Mann oder Frau abringen lassen werden.

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